Edizioni Braitan
seit 1984
Prosa und Lyrik in deutscher, italienischer, friulanischer und slowenischer Sprache.
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(eine Auswahl)
Hans Kitzmüller
lebt in Brazzano (Görz) und ist als Verleger, Übersetzer und Schriftsteller tätig. 1984 hat er den kleinen Verlag Edizioni Braitan gegründet, der vor allem Autoren aus den drei Nachbarregionen Friaul, Kärnten und Slowenien herausgibt. Hans Kitzmüller war Dozent für Germanistik an der Universität von Venedig und Udine und hat Studien über Christine Lavant und Peter Handke veröffentlicht. Von Handke hat er auch einige Texte ins Italienische übersetzt, darunter Gedicht an die Dauer. Zu seinen herausragendsten Übersetzungen zählen: P.P.Pasolinis Jugenddrama Die Türken in Friaul aus dem Friulanischen ins Deutsche, sowie die Görzer Erinnerungen des Legendensammlers Anton von Mailly und eine Auswahl von Gedichten von Kaiserin Sissi ins Italienische. Sein erster Roman auf Italienisch, Viaggio alle Incoronate (Santiquaranta 1999), derzeit in der 5. Auflage, ist bis heute sein größter Erfolg. Es folgten Arcipelago del vento (2003) , ein besonderes Logbuch eines Segeltörns in Dalmatien, Alle Isole Marchesi (2005), Erzählungen aus der Südsee und In lontananza Gorizia (2008), eine Betrachtung der Landschaften in der Provinz Görz in erzählerischer Form.
Emma Auchentaller
Emma Auchentaller wird 1868 in die angesehene Wiener Industriellenfamilie Scheid hineingeboren. 1891 heiratet sie den Künstler Josef Maria Auchentaller. Knapp zehn Jahre später kommt die damals dreißigjährige Emma mit ihrer Familie erstmals nach Grado zur Sommerfrische. Begeistert schreibt sie an die Eltern nach Wien und berichtet über den aufstrebenden Fremdenverkehrsort. Diesem Urlaubsgruß werden weitere 500 Briefe folgen. Denn Grado hat es der jungen Frau angetan und sie beschließt hier eine Pension zu eröffnen. Im Herbst 1902 wird der Grundstein zur Pension Fortino und damit zu einem neuen Lebensabschnitt gelegt. Das Fortino entwickelt sich in den Jahren 1903 bis 1914 zum Flaggschiff der gehobenen Gradeser Hotelerie. Mit an Bord Aristokraten, Politiker, Industrielle und nicht zuletzt die Künstlerkollegen von Emmas Gatten, dem Secessionisten Josef Maria Auchentaller. Die Briefe aus Grado, geschrieben von 1900 bis 1912, öffnen ein Fenster mit einem völlig neuen Blick auf das Grado vor dem Ersten Weltkrieg. Geschickt bewegt sich die energiesprühende Emma in einer männerdominierten Welt und findet nebenbei fast täglich Zeit in ihren Briefen auf durchaus literarischem Niveau darüber zu berichten. Emma Auchentaller wird auch nach dem Untergang der Welt von gestern mit ihrer Familie in Grado bleiben. Sie stirbt im Jahr 1945 mit 77 Jahren ebendort. Ihr Grab befindet sich auf dem Friedhof von Grado.
Dora Bassi
Dora Bassi war eine anerkannte friulanische Malerin und Bildhauerin, die von 1921 bis 2007 lebte. Ihr Roman Una notte in fondo al cielo wurde genau hundert Jahre nach ihrer Geburt posthum veröffentlicht.
Christine Casapicola
Christine Casapicola stammt aus Oberösterreich und lebt und arbeitet derzeit in Wien. In Friaul hat sie seit vielen Jahren einen Zweitwohnsitz. Einem breiten Publikum wurde sie vor allem durch die Verfassung der Küstenland-Trilogie bekannt. In den drei Büchern präsentiert sie ihre im Alpen-Adria-Raum gesammelten Familien- und Alltagsgeschichten aus einer Zeit, als Österreich noch am Meer lag. Die Stadt Grado verdankt der Autorin ein ganz besonderes Zeitzeugendokument aus der Pionierzeit des Tourismus. Gemeinsam mit der Familie Auchentaller hat Christine Casapicola die Briefe Emma Auchentallers aus der alten Kurrentschrift transkribiert und eine Auswahl unter dem Titel »Briefe aus Grado 1900-1912« herausgegeben.
MTC Cronin
Die Autorin wurde 1963 in Australien geboren und lebt in Queensland. Sie debütierte 1993 als Dichterin und hat bis heute mehrere Gedichtsammlungen veröffentlicht und zahlreiche Preise gewonnen. Viele ihrer Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt worden. Ihre Antworten auf Neruda erschienen bei Vagabond Press in Sydney 2001.
Janko Ferk
Janko Ferk arbeitet und lebt in Klagenfurt. An der Universität Wien studierte er Rechtswissenschaften, Deutsche Philologie sowie Geschichte und promovierte mit einer Arbeit über die Rechtsphilosophie bei Franz Kafka. Er ist Jurist, Honorarprofessor an der Universität Klagenfurt/Univerza v Celovcu und Schriftsteller. Er veröffentlichte bisher mehr als vierzig Bücher. Janko Ferk schreibt auf Deutsch und Slowenisch. Für seine Arbeiten erhielt er Auszeichnungen und Preise.
Katarina Frostenson
Die Schwedin wurde 1953 in Stockholm geboren. Sie studierte Literatur-, Film- und Theaterwissenschaften und debütierte 1978 mit einer ersten Gedichtsammlung. Sie ist Verfasserin von Lyrik, Dramatik und Prosa und als Übersetzerin aus dem Französischen tätig. 1992 wurde sie als fünfte Frau überhaupt zum Mitglied der Schwedischen Akademie gewählt, die über die Vergabe des Literaturnobelpreises entscheidet.
Alojz Gradnik
Gradnik wurde 1882 in Medana, im Collio, geboren und starb 1967 in Laibach. Er gilt als einer der wichtigsten slowenischen Lyriker des 20. Jahrhunderts. Gradnik war ein Vielsprachiger. Neben Slowenisch beherrschte er fließend Italienisch, Friulanisch, Deutsch, Serbokroatisch, Englisch und Französisch und konnte Latein und Altgriechisch. Gradnik war auch ein wichtiger Übersetzer von vielen Klassikern der Weltliteratur ins Slowenische.
Peter Handke
Den großen österreichischen Dichter und Nobelpreisträger 2019, der 1942 in Kärnten geboren wurde, allumfassend vorzustellen und sein Werk gebührend zu würdigen sprengt den Rahmen jeder Webseite. Wir beschränken uns daher auf die Anmerkung, dass das kleine Brazzano, der Ort unseres Verlagssitzes, Eingang in Peter Handkes Werk gefunden hat. In den späten 1980er Jahren verfasste Handke hier den ersten Teil des Spiels vom Fragen.
Gustav Januš
Gustav Januš lebt in Frießnitz in der Kärntner Gemeinde St. Jakob im Rosental. Er arbeitet als Übersetzer vom Deutschen ins Slowenische und verfasst slowenische Lyrik. Als Dichter und Maler ist er Autodidakt. Januš Lyrik wurde teilweise von Peter Handke ins Deutsche übersetzt, wodurch der Dichter rasch über Österreich hinaus bekannt und anerkannt wurde. Handke bezeichnete Januš als das einzige lebende Genie. Januš zweites künstlerisches Ich ist der Maler Gustav Januš. Seine Bilder leben von einer kunstvollen Bildsprache, die modern wie seine Poesie sind. In Bildern und Gedichten, so Januš, suche er »nach Zuständen oder Orten, die vorher nicht da waren.« Gustav Januš erhielt für seine Arbeiten viele Auszeichnungen und Preise.
Celso Macor
Celso Macor lebte von 1925 bis 1998. Er stammte aus dem kleinen friulanischen Ort Versa und war Journalist, Schriftsteller, Dichter und Essayist. Macor schrieb zum Teil in friulanischer Sprache.
Pier Paolo Pasolini
PPP, wie der italienische Filmemacher und Dichter kurz genannt wird, wurde 1922 in Bologna geboren. Er schrieb Theaterstücke, Drehbücher, Gedichte, Romane und Erzählungen und man darf mit Fug und Recht behaupten, dass sich PPP mit seinem Werk literarisch unsterblich gemacht hat. Auch seine Filme sind vielen bekannt. Darüber hinaus hat PPP Meilensteine bewegt, was die friulanische Sprache betrifft. Mitten im Zweiten Weltkrieg veröffentlichte er das Büchlein Poesie a Casarsa. Der damals knapp zwanzigjährige Autor pflegte eine stark emotionale Beziehung zu Casarsa, dem friulanischen Heimatdorf seiner Mutter. Das Buch schuf die Grundlagen für eine neue Poetik und markierte den Beginn einer neuen Ära für die friaulische Literatur. PPPs Liebe galt einer von ihm nie gesprochenen Muttersprache, einer Sprache des Begehrens nach einer anderen, eigenen, vor allem nicht väterlichen und nicht faschistischen Herkunft. Das Friulanische war die Sprache seiner Mutter Susanna. Die friulanische Lyrik konnte zwar stolz auf eine lange Tradition zurückblicken – die ersten Texte stammen aus dem 14. Jahrhundert – jedoch erst mit PPP und seiner Academiuta di Lenga Furlana (Akademie der friulanischen Sprache) wurde sie groß. Im Braitan Verlag ist die italienische Übersetzung des Jugendwerkes PPPs Die Türken in Friaul erschienen.
Francesco Leopoldo Savio
Francesco Leopoldo Savio wurde 1801 in Görz geboren und verstarb ebendort im Jahr 1847. Er promovierte in Padua in Jura und wurde 1828 Rechnungsprüfer in Venedig. Savio schrieb Gedichte und sein Leben lang Tagebücher, die insgesamt viertausend Seiten umfassen.
Ferruccio Tassin
Ferruccio Tassin wurde 1944 in Visco geboren und absolvierte ein Studium der Literaturwissenschaft in Görz und Bologna. Tassin war als Gründungsmitglied und in leitender Funktion in diversen friulanischen bzw. grenzüberschreitenden Kulturvereinigungen sowie als Journalist tätig. Er hat zahlreiche Bücher, Aufsätze und Artikel veröffentlicht und wurde mit dem »Merit Furlan« Award (2008) ausgezeichnet.
Dolfo Zorzut
Dolfo Zorzut war ein friulanischer Schriftsteller und wurde 1884 in Cormons geboren. Bereits 1908 begann er Märchen und Sagen aus dem Cormoneser Raum, später aus ganz Friaul zu sammeln. 1919 promovierte er in Literaturwissenschaften. Von 1934 bis 1937 war er Direktor des Dante-Alighieri-Instituts in Wien und erstellte dort einen Leitfaden zum Studium der italienischen Grammatik. Zorzut starb im Jahr 1960.